Taschenbuch:
ISBN: 9783754918494
Inhaltsangabe: Der Kriminalhauptkommissar Martin Lüpke, Spitzname Lüppi, und sein Team werden zu einer Autowerkstatt gerufen. Dort ist ein Wachmann tot in einem Container gefunden worden. Schnell fällt auf, er wurde erschossen und seine Dienstwaffe fehlt. Gleichzeitig ermittelt das Team in einer Serie von Brandstiftungen bei Handwerksfirmen. Als sich später herausstellt mit was für einer Schusswaffe der Wachmann ermordet wurde, liegt die Annahme nahe, beide Fälle könnten zusammenhängen. Dabei tauchen Anhaltspunkte auf, die auf organisierte Kriminalität aus Italien schließen lassen. Die Ermittlungen werden umfangreich.
Leseprobe: 24.
Juli 1995, Montag, 9.30 Uhr Heike und Gördi waren mit der neuen
Serie von Brandstiftung in einem Essener Industriegebiet beschäftigt. Inzwischen
waren es fünf Fälle. Beide hatten jeder eine Akte auf dem Tisch vor sich liegen.
Sie hörten Petra zu, die Lüppi von dem Wochenende bei Mario Minnelli erzählte. Er
freute sich für sie, dies sahen alle drei. Als sie fertig war, informierte sie
ihn über die Fallakten der letzten beiden Fälle. „Übrigens, die beiden Akten sind
fertig. Du kannst jetzt deinen berühmten Satz darauf scheiben“, sagte sie und
reichte sie ihm herüber. „Überlegst du, was du schreiben kannst?“,
fragte sie ihn. „Jo“, antwortete er. „Guten Morgen, zusammen“, grüßte
Herr Bäumler. „Wir haben gehört, die beiden Fälle
sind abgeschlossen“, sagte Herr Bäumler. „Ja, stimmt“, sagte Lüppi. „Die beiden Fallakten sind fertig“,
informierte Petra. „Das heißt, du hast schon deine
berühmten Sätze darauf geschrieben?“, erkundigte sich Eckerhard. „Ja, hat er. Liegen hier“, antwortete
Petra und zeigte auf die beiden Akten, die vor ihr lagen. Alle drei kamen zu
ihr an den Schreibtisch und schauten, was Lüppi dieses Mal geschrieben hatte.
Auf der Akte von Lieselotte Maxfield stand. ‚Auch wenn man es mit seinen
Mitmenschen immer gut meint und einem Kind ein schönes Zuhause gibt, heißt das
nicht, dass es einem gedankt wird.‘ Auf der zweiten Akte von Joachim
Eckhoff war zu lesen. ‚Die Sucht nach dem Geld kann groß
sein. Wenn sie aber so groß wird, dass es nichts mehr Wichtigeres gibt, sterben
auch Menschen.‘ „Wie wahr, wie wahr“, resümierte Herr
Bäumler. „Ja, Lüppi“, sagte Eckerhard. „Die
beiden sind gut.“ „Es gibt einen Anlass, dass wir drei
hier zu Ihnen kommen“, fing Kriminaldirektor Bäumler an. „Und das hat jetzt nichts
damit zu tun, dass Ihr auch dieses Mal wieder einmal beide Fälle gelöst habt.“ „Frau Buhrmann, Herr Schwarz, Sie
beide haben sich hier bei der Inspektion 1, Abteilung KK11, sehr verdient
gemacht. Dafür möchten wir uns bei Ihnen beiden bedanken“, sagte Herr Bäumler. „Und
daher befördere ich sie beide heute zu Kriminaloberkommissar und Kriminaloberkommissarin.“ „Darf ich einmal stören?“ fragte
er. „Ja, darfst du“, antwortete Lüppi. „Hier sind zwei, die möchten gerne
zu euch“, sagte er weiter und machte einen Schritt zur Seite. Montag, 9.32 Uhr Mark Kirchheim war auf dem Weg zu Frank Lönz und Werner Rotmann im KFZ-Betrieb.
Beide leiteten den Betrieb ‚Motorsport Team Kirchheim und Werkstatt‘. Der
Inhaber war Mark mit seiner Frau Michaela. Auf dem größeren Nachbargrundstück
befand sie die Firma ‚Fenster
und Türen Müller‘. Sein Schwiegervater, Uwe Müller, und er waren die beiden Geschäftsführer des Fensterbaubetriebs.
Die unmittelbare Nachbarschaft beider Betriebe hatte Mark und Michaela veranlasst,
Anfang 1994, den KFZ-Betrieb für das Rennteam zu übernehmen. Während Frank Lönz
von Beginn an, 8 Jahre zuvor, schon mit dabei war, war Werner erst im Herbst 1994
dazugestoßen. Mark und Michaela waren eigentlich nur nach Feierabend und an den
Wochenenden mit beim Rennteam dabei. „Guten Morgen, ihr zwei“, grüßte Mark bei seinem Eintreten. „Guten Morgen, mein Lieber“, sagte Frank und auch Werner erwiderte den
Gruß. „Was gibt es Wichtiges?“, fragte Mark. „Der Wachmann hat die hintere Tür offengelassen“, sagte Werner. „Das hat
vorhin Michael bemerkt.“ „Du meinst, vergessen abzuschließen?“, fragte Mark nach. „Nö, ich meine offen, genauer gesagt, nur angelehnt“, antwortete Werner. „Klasse!“, reagierte Mark. „Problem ist jetzt, ich habe vorhin bei Bernd Breitschläger angerufen, um
mit ihm über seinen Mitarbeiter zu sprechen. Er wollte diesen Zuhause anrufen“,
fing Frank an. „Der hat vor ein paar Minuten zurückgerufen. Der gute Mann ist
aber noch nicht Zuhause eingetroffen, sagt dessen Ehefrau.“ „Oh, das klingt jetzt auch nicht gut“, erwiderte Mark. „Wir wollten dir und Uwe die weitere Kommunikation mit Bernd Breitschläger überlassen“, sagte
Frank. „Denn schließlich habt ihr nebenan
die Firma beauftragt“, ergänzte Werner. „War sonst noch etwas? Licht angelassen
oder so?“, fragte Mark nach. „Nein, laut Michael, war nur die Tür
auf.“ „Habt ihr euch schon einmal hinten
umgesehen?“ wollte Mark wissen. „Dann lasst uns das mal machen.“ „Scheiße!“, schrie er laut auf. „Ich gehe ins Büro und rufe die Polizei
an“, sagte Frank als erster. „Warte mal, ich mach das schon“,
sagte Mark. „Ich rufe direkt bei Martin Lüpke und Petra Wilkerling an.“ „Direkt bei der Kriminalpolizei?“,
fragte Giovanni. „Der Mann hat eine Schusswunde im Kopf
und dann kann ich auch direkt bei Petra oder Herrn Lüpke anrufen“, sagte Mark
und ging in das Büro von Frank und Werner. Montag, 9.45 Uhr „Einen sehr schönen guten Morgen,
möchten wir zwei wünschen“, sagte Manfred Becker. „Hallo Manfred, hallo Jutta“, grüßte
Lüppi zurück. „Wir beide sind heute hier zu dir
gekommen“, fing Manfred an und sah dabei zu Lüppi. „Weil wir beide uns noch einmal
bei dir recht herzlich bedanken wollten. Wir fanden es ganz toll von dir und deiner
Frau, dass ihr am Samstag zu mir gekommen seid und mit uns ‚das versteckte Rätsel‘
gelöst habt. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Kriminalhauptkommissar in
seiner Freizeit sich um seine Mitmenschen kümmert. Das fanden wir ganz toll.“ „Ich kann mich Manfred nur
anschließen“, sagte Jutta. „Schade, dass der Anlass das wir uns getroffen haben,
ein so trauriger ist, aber ich bin jetzt überglücklich meinen Cousin gefunden
zu haben.“ „Dann können wir Ihnen allen etwas ganz tolles mitteilen“,
sagte Manfred Becker, sah einmal in die Runde und sprach weiter. „Mit Gudrun und Wilhelm Herrscheid haben wir uns am Sonntag
noch einmal zusammengesetzt, da ich den beiden einen Vorschlag machen wollte.
Den Vorschlag haben wir den beiden auch unterbreitet. Sie waren sofort angetan
von der Idee, in dem Haus, wo Joachim sein Maklerbüro einrichten wollte, ein ‚Franz
Haidinger Museum‘ zu eröffnen. Die Idee kam uns, weil der Notar von Joachim der
Jutta mitgeteilt hat, dass er die Auflage gemacht hat, dass sein Gemälde in einem
Museum ausgestellt werden soll und immer der Öffentlichkeit zugänglich sein
muss. Der Vorschlag hat den beiden so gut gefallen, dass sie am Sonntag noch
den Dr. Sauerbein angerufen haben. Von ihm haben sie erfahren, Heinz Meisenbäumler
schenkt die von ihm erworbenen Gemälde seiner Halbschwester, die nun wiederrum
alle seine Bilder in unser gemeinsames ‚Franz Haidinger „Das ist ja richtig Klasse“, sagte Lüppi und alle konnten
sehen, er freute sich sehr darüber. „Kriminalkommissarin Petra Wilkerling, guten Tag.“ „Hier ist Mark Kirchheim, hallo Petra,
wir haben da ein Problem“, sagte er und berichtete, was passiert war. „Hallo Mark, ach du Scheibenkleister“,
erwiderte sie laut. „Ja, gut, das richte ich Kommissar
Lüppi aus. Wir kommen!“, sagte Petra. „Lüppi, wir haben einen neuen Fall.
Ein toter Wachmann in der Kfz-Werkstatt von Mark Kirchheim.“ „Weiß die Wache schon Bescheid?“,
wollte Lüppi wissen. „Ruf ich an. Zwei Wagen?“, frage Petra. Montag, 10.40 Uhr Petra und Lüppi trafen nach den beiden Streifenwagen und Horst Vollmer
mit seinem Kollegen, Moris Veigel, bei ‚Motorsport
Team Kirchheim und Werkstatt‘ ein. Lüppi parkte seinen Mercedes direkt vor dem
neu gestalteten Verkaufsraum. Beim Aussteigen schauten beide direkt auf fünf
Porsche, die sich darin befanden. Mit einem seitlichen Blick auf einen orangenfarbenen
offenen Sportwagen betraten beide die Werkstatt. Personen von den umliegenden
Betrieben standen neugierig vor dem Tor und wurden von zwei Streifenpolizisten am
Betreten der Werkstatt gehindert. Petra grüßte die beiden Kollegen, Lüppi sagte
wie zumeist nichts. Er konnte sich noch an den Betrieb erinnern, da er vor
einem Jahr mit Gördi auch schon dort gewesen war. Auch ein Mordfall. „Gut, dass ihr kommt“, sagte Horst. „Wir warten schon auf euch. Der Tote
liegt noch im Container.“ „Das dort eine Schusswaffe fehlt, habt ihr gesehen?“, fragte er. „Ja, haben wir“, antwortete Horst. „Ein Herr
Reisel“, antwortete einer der beiden Streifenkollegen. „Von der Boulevardzeitung ‚Der
Ruhrpott-Melder‘.“ „Hat der Tote, außer der
Schusswunde im Kopf, noch weitere Verletzungen?“, wollte Petra wissen. „Ja, eine ganze Menge
Schnittverletzungen am Rücken“, antwortete Horst. „Die müssten von dem Metallschrott
stammen, der sich im Container befindet.“ „Sagt mal ihr zwei, könnt ihr euch
nicht mal was anderes einfallen lassen?“, fragte Moris. „Aber natürlich… nicht“, kam die
Antwort. „Wer hat den Toten gefunden?“ „Das war ich“, antwortete Frank. „Tun Sie mir bitte einmal den
Gefallen und stellen sich alle vor, damit meine Kollegin sich Ihre Namen
notieren kann.“ „Ich bin Frank Lönz und einer der
beiden Geschäftsführer hier.“ „Ich heiße Werner Rotmann und bin
der Meister hier im Betrieb.“ „Sie sind Michael Böster.“ „Hat das mit den Brandanschlägen zu
tun?“, fragte Uwe. „Könnte sein, zumindest war das
auch unser erster Gedanke“, antwortete Lüppi und sah zu Petra und nickte ihr zu. „Weiß jemand wie der Ermordete
hieß?“, fragte sie. „Olaf Pader,
30 Jahre alt. Hat Frau und zwei Kinder“, antwortete Mark. „Von welcher Firma war der Wachmann?“,
fragte sie weiter. „Von ‚Wachschutz Breitschläger‘,
ich kenne den Chef Bernd Breitschläger schon länger“, sagte Uwe. „Er hat bei
seinem Firmenneubau, vor zehn Jahren, die Fenster und Türen von uns bekommen.“ „Bitte schildert einmal den heutigen
Ablauf bis zu dem Zeitpunkt als ihr den Wachmann entdeckt habt“, bat Petra. „Am Wochenende war niemand von
Ihnen hier?“, fragte Lüppi nach. „Am Wochenende nicht, außer gestern
Abend, als wir alle zurück vom Fliegerhorst kamen. Das war so gegen 21 Uhr“, antwortete
Mark. „Fliegerhorst? Was für ein
Fliegerhorst“, fragte Petra. „Am Wochenende war auf dem Fliegerhorst
in Diepholz der siebte Lauf zur Deutsche-Tourenwagen-Rennen, kurz DTR.“ „Gestern Abend war aber noch alles
in Ordnung?“ „Ja, wir haben den Herrn Pader noch
von weitem gesehen. Er war nebenan bei unserem Fensterbaubetrieb“, sagte Mark. „Stimmt, er hat noch gewunken“,
bestätigte Michael. „Gesprochen habt ihr ihn nicht?“, fragte
Lüppi. „Nein, nur gesehen“, sagte Frank. „Er
ist dann in die Halle von ‚Fenster und Türen Müller‘ gegangen.“ „Sie alle waren hier, du auch Dirk?“,
fragte Lüppi ihn direkt. „Nein, ich nicht. Ich bin wahrscheinlich
erst beim nächsten Rennen dabei“, antwortete Dirk. „Seit wann war der Herr Pader bei euch?“,
fragte Petra. „Seit Donnerstagabend für vier
Nächte“, sagte Mark. „Er hat sich am Mittwochnachmittag bei uns vorgestellt.
Heute sollte mit Bernd Breitschläger besprochen werden, wie es weitergeht.“ „Was heißt das, wie es weitergeht?“ „Der Herr Pader war für vier Nächte
zur Probe hier“, sagte Uwe. „Wir haben das wegen der umliegenden
Brandanschläge veranlasst“, sagte Mark. „In Ordnung“, antwortete Lüppi und
verzog anschließend die Mundwinkel. „Das gefällt dir nicht“, sagte
Petra zu ihm. „Der Herr Pader hat wahrscheinlich
mit seinem Leben den Brandanschlag verhindert“, meinte Uwe. „Möglich ist es“, erwiderte Lüppi
und verließ ohne weiter etwas zu sagen den Raum. „Maddin scheint nicht davon überzeugt
zu sein?“, fragte Uwe in Richtung Petra, die auch auf dem Weg zur Tür war. „Passt nicht zusammen“, antwortete
sie und folgte Lüppi. „Was meint sie mit, passt nicht?“,
fragte Uwe in die Runde. Montag, 11.25 Uhr Petra war bei Lüppi angekommen, der in dem Augenblick Horst fragte. „Hast noch etwas für uns?“ „Der Tatort ist hier direkt an dem
Container. Das Opfer muss mit dem Rücken zum Container gestanden haben, als er
erschossen wurde. Hier sind Blutspritzer“, antwortete Horst und Moris zeigte mit
dem Finger auf die Stellen. „Wir haben Proben der Spuren genommen
und alles fotografiert“, sagte er. „Könnt hier sonst noch etwas sagen?“,
fragte Lüppi. „Nein, nicht hier. Vielleicht
später“, antwortete Horst. „Ihr wart doch auch bei den fünf Brandanschlägen,
oder?“ „Ja, zusammen mit dem Brandursachenermittler
von der Feuerwehr und ja, es war ganz klar Brandstiftung mit Benzin.“ „Frage“, sagte Lüppi. „Stellt euch
vor, ihr wollt eine Autowerkstatt in Brand setzten, ja?“ „Mmh.“ „Ihr werdet von dem Wachmann Herrn
Pader überrascht, den ihr erschießt und im Container entsorgt, warum steckt ihr
danach den Container und den Laden nicht in Brand, weswegen ihr doch gekommen seid?“ „Weil wir Panik bekommen haben?“, fragte
Moris. „Könnte sein“, bestätigte Horst. „Panik?“, fragte Lüppi nach und sah
zu Petra. „Panik passt nicht. Nicht nach fünf
Brandanschlägen“, sagte sie. „Da habt ihr doch schon Übung, da kann euch doch
ein toter Wachmann nicht in Panik versetzen.“ „Sehe ich auch so“, bestätigte Lüppi. „Mord und Brandstiftung sind aber
zwei verschiedene Dinge“, entgegnete Horst. „Na gut. Also Panik könnte es gewesen
sein. Was noch?“, fragte Lüppi. „Gib uns Zeit bis Morgen“, bat Horst.
„Wir kümmern uns als erstes um die Patrone und wenn wir Glück haben können wir
den Waffentyp eingrenzen.“ „Was wäre denn, wenn die Täter Panik
bekommen haben, weil sie den Herrn Pader kannten?“, stellte Moris die Frage. „Eine gute Idee“, gestand Lüppi. „Es gibt noch eine Möglichkeit“,
sagte Petra. „Vielleicht haben die erst einmal sondiert
und wollten hier keinen Brand legen und sind dann überrascht worden.“ „Ist auch möglich“, bestätigte
Lüppi. „Würde auch dazu passen, das letzte
Nacht kein Brandanschlag stattgefunden hat.“ „Also haben wir drei denkbare Ansätze. Erstens Panik, zweitens die Täter kannten ihn und drittens
beim Auskundschaften wurden sie überrascht“, fasste Lüppi zusammen. „Viertens, die
Brandstifter waren es gar nicht. Es waren nämlich Einbrecher, die überrascht wurden“,
sagte Horst. „Hui, auch ein guter Gedanke“,
sagte Petra. „Dann lasst uns jetzt fahren, sonst
wird das heute nichts mehr mit der Patrone“, erwiderte Horst. „Wie geht es jetzt weiter?“ „Der Leichnam ist auf dem Weg in
die Rechtsmedizin und wird dort untersucht“, sagte Petra. „Nach der Obduktion
wissen wir mehr.“ „Das waren aber die Brandstifter,
oder?“, fragte Werner Rotmann.“ „Das könnte sein, aber es gibt auch
noch viele andere denkbare Möglichkeiten“, antwortete Petra. „Wir fangen ja jetzt erst an. Das
wird dauern“, ergänzte Lüppi. „Also müssen wir davon ausgehen, dass
die Täter, wenn es dann die Brandstifter waren, es noch einmal versuchen werden?
Hier und nebenan?“, fragte Uwe in Richtung Lüppi. „Ja, müssen wir von ausgehen. Wir
fahren jetzt zur Firma Breitschläger.“ Montag, 12.45 Uhr Petra und Lüppi standen vor einem dreistöckigen Bürogebäude, was nicht alt
aussah, wie von Uwe beschrieben. Auf dem Vordach waren große Buchstaben
angebracht, die zusammen ‚Wachschutz
Breitschläger‘ ergaben. Durch die Eingangstür kommend gingen beide auf
einen Tresen zu, hinter der eine Frau mittleren Alters saß. Lüppi bat den Herrn Breitschläger sprechen zu dürfen und bevor
irgendwelche Fragen gestellt wurden, hielt er ihr seinen Dienstausweis direkt über
den Tresen gut sichtbar hin. Die Dame stutzte als sie sich den Ausweis ansah. Sie
sagte, sie würde bei dem Chef nachhören. Vier Minuten später kam ein Mann Mitte vierzig die Treppe hinunter. „Guten Tag, Breitschläger mein Name. Sie sind von der Polizei?“, fragte
er. „Ja, Kriminalpolizei. Meine Kollegin ist Petra Wilkerling und ich bin
Martin Lüpke.“ „Hat Ihr Besuch etwa mit Olaf Pader
zu tun?“, fragte er. „Ja, hat er.“ „Setzen Sie sich“, sagte Herr
Breitschläger und zeigte auf den Besprechungstisch. „Vorerst einmal zu Ihrer Person“,
sagte Lüppi und Petra holte den Block aus der Tasche. „Sie sind Bernd Breitschläger und der Inhaber der
Firma?“ „Ja, das bin ich.“ „Ihr Mitarbeiter Olaf Pader ist heute Morgen tot hinter der Werkstatt
aufgefunden worden“, sagte Lüppi. „Scheiße! Ich habe mir so etwas schon gedacht, als ich hörte das die
Kriminalpolizei im Haus ist.“ „Das tut uns sehr leid. Können Sie uns ein paar Fragen beantworten?“, fragte
Lüppi. „Wie ist es passiert?“, fragte Bernd Breitschläger. „Er ist erschossen worden.“ „Wo hat man ihn gefunden?“ „In einem Metallschrottcontainer. Können Sie uns jetzt die Fragen
beantworten?“, fragte Lüppi noch immer freundlich. „Was wollen Sie wissen?“ „Was für eine Waffe hatte Herr Pader?“ „Ist die etwa weg?“, fragte Herr Breitschläger. „Hallo!“, sagte Lüppi zu ihm. „Entschuldigung, Sie hätten nicht gefragt, wenn die Waffe noch da gewesen
wäre.“ „Die normale?“, fragte Petra nach. „Nein, die USP Compact, Kaliber 9 x
19 mm.“ „Was hatte Herr Pader noch so bei
sich, also ich meine an Ausrüstung?“ „Taschenlampe, Funkgerät, Kabelbinder
und die entsprechenden Schlüssel von dem zu schützenden Objekt“, antwortete
Herr Breitschläger. „Außer seiner Kleidung und dem
leeren Holster hatte er nichts mehr“, teilte Lüppi mit. „Sie beide sind von welcher
Inspektion, wenn ich fragen darf?“, fragte Bernd Breitschläger. „Inspektion 1, Abteilung KK11“,
antwortete Lüppi. „Also die Mordabteilung. Mmh… und Ihr
Name ist Lüpke?“ „Ja, sagte ich.“ „Sind Sie dann dieser Kommissar Lüppi?“ „Ist mein Spitzname.“ „Man hört so einiges über Sie.“ „Kann sein. Jetzt mal wieder zurück.
Meine Kollegin hat noch einige Fragen an Sie“, antwortete er und sah zu Petra. „Seit wann war Herr Pader bei Ihnen
beschäftigt?“ „Seit vier Jahren und immer
zuverlässig.“ „Wie lange war er bei dem jetzigen
Objekt und wie lange sollte er noch dort bleiben?“ „Seit vier Nächten. Heute sollte ein
Gespräch mit dem Auftraggeber stattfinden, um zu sehen, ob und wie es weitergehen
sollte.“ „Der Auftraggeber ist Herr Müller
von ‚Fenster und Türen Müller‘?“ „Ja, ist richtig. Da ist er doch
gefunden worden, sagten Sie.“ „Nein, er ist nebenan, hinter der Kfz-Werkstatt
gefunden worden.“ „Ach so. Dann habe ich das missverstanden“,
sagte Herr Breitschläger. „Sollte er dort nicht auch
aufpassen?“, erkundigte sich Petra. „Doch, da war was. Herr Müller sagte,
nebenan wäre die Firma der Tochter und des Schwiegersohns, da sollten wir auch
immer wieder vorbeischauen.“ „Haben Sie Objekte bei denen in
letzter Zeit Brandanschläge verübt worden sind?“, fragte Petra. „Nein“, antwortete er etwas
zögerlich. „Die lila farbigen Opel Corsa sind
die Fahrzeuge für Ihre Mitarbeiter?“, fragte er. „Ja, die sind für die einzelnen
Mitarbeiter. Äh… was ist denn mit dem Wagen von Herrn Pader?“, fragte Bernd Breitschläger
zurück. „Das frage ich mich auch gerade“,
gestand Lüppi und sagte zu ihm. „Klären wir und melden uns bei Ihnen.“
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